Das Projekt Organics4Zim stärkte die ökologische Landwirtschaft in Simbabwe, indem es Kleinbauern und Wildsammler in Bio- und Fair Trade-Zertifizierung, Verarbeitung und Vermarktung schulte und sie an internationale Wertschöpfungsketten anband.
Ausgangslage
Simbabwe leidet seit Jahren unter wirtschaftlicher Instabilität, Misswirtschaft und den Folgen des Klimawandels. Die Inflation erreichte 2020 über 800 %, und rund die Hälfte der Bevölkerung ist von Ernährungsunsicherheit betroffen. Besonders Kleinbauern kämpfen mit sinkenden Einkommen, unsicheren Märkten und hohen Produktionskosten.
Gleichzeitig bietet der Agrarsektor – in dem zwei Drittel der Bevölkerung beschäftigt sind – großes Potenzial, vor allem durch die wachsende internationale Nachfrage nach Bioprodukten. Der noch junge Biolandbausektor ist im Aufbau, doch begrenztes Wissen über Zertifizierungsprozesse, fehlende Verarbeitungskapazitäten und geringe Marktanbindung bremsen seine Entwicklung.
Vor diesem Hintergrund setzte Organics4Zim an, um durch gezielte Schulungen, Zertifizierungen und neue Verarbeitungskapazitäten gemeinsam mit dem Hauptprojektpartner, der Organic Farming Academy, nachhaltige Einkommensquellen zu schaffen und die ökologische Wertschöpfung in Simbabwe zu stärken. Ein innovativer Pilotansatz erprobte zudem die Umwandlung von Pflanzenresten aus der Baobabproduktion zu Pflanzenkohle, die als CO2-Speicher und Bodenverbesserer in die Felder eingebracht wurde.
Ziel
Unterstützungsdienste für eine umweltfreundliche, zertifizierte, exportorientierte Pflanzenproduktion für Kleinbauern/Wildsammler werden auf nachhaltige Weise angeboten.
ERGEBNISSE
- 17 Schulungsmodule für Bio-Zertifizierung und Wildsammlung entwickelt
- 18.011 Kleinbauern (darunter 75 % Frauen) nach internationalen Bio- und Fair Trade Standards geschult und zertifiziert – mit Zugang zu Premium-Exportmärkten
- Digitales Rückverfolgungssystem mit SAP und Organic Africa eingeführt: 20.541 Bauern und Sammler sind registriert und am Bio-Markt angebunden
- Dezentrale Verarbeitungszentren mit 140 Arbeitsplätzen aufgebaut – hier werden u. a. Rosella, Baobab, Stevia und Macadamia verarbeitet
- 3 Standorte mit 48 Arbeitsplätzen aufgebaut, die 4.000 Tonnen Baobab-Schalen zu 1.000 Tonnen Pflanzenkohle transformiert haben – für CO2-Speicherung, bessere Bodengesundheit und zusätzliche Einkommen durch Zertifikatsverkauf
- Eine virtuelle Plattform mit Lernmodulen und ein eigenes virtuelles Lernmanagementsystem für das Trainingszentrum wurden entwickelt.
Projektlaufzeit:
2021 – 2025
Projektbudget:
2,93 Mio. €
Partnerorganisation:
Organic Farming Academy
Land:
Simbabwe
Geldgeber:
BMZ via sequa





