Das Projekt AGRAR 2 stärkte Kleinbauern, Agrarunternehmen und Mikrofinanzbanken in Nigeria durch Schulungen, akkreditierte Ausbildungsprogramme sowie neue Finanz- und Lernangebote.
Ausgangslage
Trotz einer wirtschaftlichen Erholung seit Ende 2020 sind die Folgen der COVID-19-Pandemie in Nigeria weiterhin deutlich spürbar. Die Arbeitslosigkeit liegt bei über 33 %, die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei mehr als 42 %. Mit fast 16 % bleibt die Inflation hoch, während die Preise für Nahrungsmittel stetig steigen und die soziale Ungleichheit verschärfen. Rund 40 % der Bevölkerung – etwa 83 Millionen Menschen – leben unterhalb der Armutsgrenze. Dies führt zunehmend zu sozialen Spannungen und erhöhten Sicherheitsrisiken.
Besonders Kleinbauern sind von den wirtschaftlichen Unsicherheiten betroffen. Eine mögliche Rücknahme der Benzinsubventionen würde ihre Betriebskosten massiv erhöhen, während ihre Absatzmärkte schwach bleiben. Viele landwirtschaftliche Betriebe stehen daher unter dem Risiko von Schließungen.
Vor diesem Hintergrund ist eine gezielte Unterstützung von Kleinbauern, Agrarbetrieben, Mikrofinanzbanken und Mikroversicherungen entscheidend, um die landwirtschaftliche Wertschöpfungskette zu stärken sowie Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu sichern.
Ziel
Steigerung der Effizienz von Kleinbauern/-bäuerinnen, Agrarunternehmen und Mikrofinanzbanken sowie deren Vernetzung in Wertschöpfungsketten.
ERGEBNISSE
- 150 Trainer of Trainers (ToT) wurden ausgebildet, die über 30.000 Kleinbäuerinnen und -bauern in guter landwirtschaftlicher Praxis, Buchhaltung, Genossenschaften, Pflanzenkohle, Marktzugang u.a. in den Wertschöpfungsketten Aquakultur, Ackerbau, Cashew und Maniok schulten.
- Die Ausbildungsgänge Fachkraft für Tierhaltung, Fachkraft für Qualitätssicherung und Fachkraft für Geflügeltechnik wurden national akkreditiert. 120 Menschen haben eine der drei Ausbildungen abgeschlossen.
- In Zusammenarbeit mit 10 Mikrofinanzbanken wurden 5 Mikroversicherungsprodukte entwickelt und 3.650 Policen an Kleinbäuerinnen und -bauern verkauft.
- 161 Mitarbeitende und Manager/innen aus 69 Mikrofinanzbanken wurden zu Agrarkrediten geschult.
- Ein landwirtschaftliches Trainingszentrum mit einer Kapazität für 60 Schulungsteilnehmende wurde erbaut.
- Eine virtuelle Plattform mit Lernmodulen und ein eigenes virtuelles Lernmanagementsystem für das Trainingszentrum wurden entwickelt.
Projektlaufzeit:
2021 – 2025
Projektbudget:
3,71 Mio. €
Partnerorganisationen:
Hasal MFB, LAPO MFB, TGI Group/Chi Farms, TUNS Farms, Big Dutchman, Dayntee Farms, Animal Care Consult Services, Obasanjo Farms
Land:
Nigeria
Geldgeber:
BMZ via sequa













